Der russische Flugverkehr steht kurz vor dem Zusammenbruch Aufgrund seiner enormen Größe ist Russland auf den inländischen Luftverkehr angewiesen. Ersatzteilengpässe bereiten Fluggesellschaften immer mehr Probleme. Es besteht Einsturzgefahr. 1/5 Russland ist mit seiner Größe auf den Binnenflugverkehr angewiesen. Der Inlandsflugverkehr ist zentral für Russland: Das Land umfasst eine Gesamtfläche von mehr als 17 Millionen Quadratkilometern und ist damit das größte Land der Erde. Wer längere Distanzen innerhalb Russlands in angemessener Zeit zurücklegen möchte, ist auf die Luftfahrt angewiesen. Doch genau damit hat er große Probleme. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der flugfähigen Passagierflugzeuge in den kommenden Monaten dramatisch schrumpfen wird, wie die „Sonntagszeitung“ schreibt.

Die Flotte ist um Jahrzehnte zurückgefallen

Grund sind die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland. Diese verhindern die Lieferung von Passagierflugzeugen, Technik oder Ersatzteilen. Russland ist bei Flugreisen stark von westlichen Unternehmen abhängig. Bei der größten russischen Fluggesellschaft Aeroflot werden 80 Prozent der Flugzeuge von der amerikanischen Firma Boeing und der französischen Firma Airbus betrieben. „Im Flugzeug geht immer etwas kaputt. Es liegen Motor- oder Hydraulikprobleme vor. Manchmal reicht ein winziges Teil und eine Maschine kann nicht mehr anspringen“, sagt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt (66) in der „Sonntagszeitung“. Der Experte prognostiziert der russischen Luftfahrt eine düstere Zukunft: Aufgrund fehlender Ersatzteile soll sich die Zahl einiger Flugzeugtypen, etwa der Boeing 777, innerhalb von zwei Jahren halbieren. „Nach fünf Jahren wird die russische Luftwaffe wieder auf das Niveau der Sowjetunion in den 1970er Jahren zurückgekehrt sein“, sagte er der Zeitung.

Alte Flugzeuge werden ausgeschlachtet

Aber nicht nur fehlende Teile sind das Problem: Russische Fluggesellschaften sind auch auf ausländisches Wartungspersonal und die Software-Updates der Unternehmen angewiesen. Infolgedessen wird die Aufrechterhaltung der Luftsicherheit zu einem großen Problem für Russland. Russland bleibt nichts anderes übrig, als einen Teil der Flugzeugflotte als Ersatzteillager zu kannibalisieren. Der Verzicht auf ein Drittel des Flugzeugs sichert den Betrieb für weitere drei Jahre. Wie groß die Verzweiflung ist, zeigt die Tatsache, dass Russland ausgediente Tupolew-Flugzeuge wieder produzieren will. Ein Flugkollaps hätte schwerwiegende Folgen: Allein zwischen Sotschi und Moskau müssten laut Sonntagszeitung täglich mehr als 100 Flüge starten. (smt) Folgen der Sanktionen gegen Russland