Die deutschen Gasspeicher sind bereits zu etwa 82 % gefüllt.
Stand: 28.08.2022| Lesezeit: 2 Minuten
„95 % reichen für zweieinhalb Monate – wenn kein russisches Gas mehr floss“
„Bei den Gasspeichern liegen wir bei 77 Prozent“, sagt Alina Quast. „Das Ziel wurde zwei Wochen früher erreicht“, sagt der WELT-Reporter. “Das Ziel ist es, bis November 95 Prozent zu erreichen, das sind sehr ehrgeizige Ziele.”
Ende dieser Woche lag der Füllstand der deutschen Erdgasspeicher bei 82 Prozent. Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) rechnet damit, dass das Speicherziel von 85 % im Oktober bereits Anfang September erreicht wird.
Trotz deutlich reduzierter Liefermengen aus Russland liegt der Füllgrad der deutschen Erdgasspeicher immer noch nahe der 85 %-Marke. Nach Angaben europäischer Gasspeicherbetreiber vom Sonntag lag der Stand am Donnerstagmorgen bei 81,78 %. Am Freitag wurde ein weiterer Anstieg auf 82,2 % erwartet. „Die Speicher füllen sich schneller als geplant“, sagte Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) dem Spiegel.
Er geht davon aus, dass die gesetzten Ziele deutlich früher erreicht werden. Eine Sprecherin bestätigte, dass das Speicherziel von 85 % im Oktober bereits Anfang September erreicht werden soll. Der „Spiegel“ hatte zuvor aus einem internen Memorandum des Ministeriums zitiert.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte kürzlich, dass sich die Gasspeicher in „erstaunlicher Geschwindigkeit“ füllen. Unternehmen können laut Habeck dann wie geplant im Winter Erdgas aus Speichern ausspeichern, um auch Industrie und Haushalte zu versorgen.
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Eine Verordnung besagt, dass deutsche Lagertanks bis zum 1. Oktober zu mindestens 85 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. November sollen es mindestens 95 Prozent sein. Speicher gleichen Schwankungen im Erdgasverbrauch aus und bilden so eine Art Regelwerk für den Erdgasmarkt. Der Füllstand wird immer verzögert gemeldet.
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Russland hat kürzlich angekündigt, die Gaslieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline in der Ostsee Ende August für drei Tage einzustellen. Vom 31. August bis 2. September wird in Deutschland wegen Wartungsarbeiten kein Erdgas fließen. Danach sollen täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas geliefert werden. Das entspricht 20 Prozent der täglichen Höchstleistung, auf die Russland vor wenigen Wochen die Lieferungen drosselte.
Nach Angaben des Finanzministeriums ist der Markt für russisches Erdgas deutlich zurückgegangen. Im August seien nur neuneinhalb Prozent des Erdgasverbrauchs über russische Pipelines angekommen, bestätigte die Sprecherin. Das liegt auch am geringen Verbrauch im Sommer. „Die meisten russischen Pipeline-Importmengen wurden auf andere Weise kompensiert“, heißt es in der Mitteilung.
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Frankreich soll nun die neue Bezugsquelle werden. Bisher hat Frankreich auch russisches Gas über Deutschland bezogen. Hinzu kommt, dass das Land aufgrund vieler abgeschalteter Kernkraftwerke große Mengen Strom aus Deutschland importiert. Diese stammen hauptsächlich aus Gaskraftwerken, die speziell für den französischen Export betrieben werden. Doch ab Herbst soll das Ministerium zumindest den Erdgasfluss umkehren. Die Gasterminals in Frankreich könnten auch für den deutschen Gasmarkt genutzt werden und die Versorgungssituation deutlich entspannen.
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