Die Immobilienpreise sind in diesen Gemeinden stark gesunken
Während die Immobilienpreise in den meisten Gemeinden deutlich steigen, gibt es Ausnahmen: Der Blick zeigt die Dörfer mit den geringsten Preissteigerungen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Mancherorts sind Immobilien sogar deutlich günstiger geworden.
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In der Waadtländer Gemeinde Ollon sind die Preise für Eigentumswohnungen 14 Prozent tiefer als noch vor zehn Jahren.
Martin Schmidt
Die Preise für Häuser und Wohnungen werden vielerorts immer teurer. In Gemeinden wie Engelberg OW beispielsweise kostet ein Einfamilienhaus 2022 110 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Es gibt aber auch Gemeinden, in denen die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren stagnierten oder sogar deutlich gesunken sind.
Das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner hat für den Blick beurteilt, in welchen 20 Gemeinden sich die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser eher negativ entwickelt haben. Berücksichtigt wurden alle Schweizer Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern.
Bergdörfer leiden unter Abwanderung
Die Preise für Eigentumswohnungen in der Waadtländer Gemeinde Ollon sind weiter gefallen. Hier müssen beim Hauskauf durchschnittlich 14 Prozent weniger auf den Tisch gelegt werden als noch vor zehn Jahren. Der Kanton Waadt ist neben dem Tessin, dem Wallis und Genf am stärksten vertreten. Berggemeinden, die in den letzten Jahren unter der Abwanderung der lokalen Bevölkerung gelitten haben, sind auffallend häufig in den beiden Listen vertreten. Viele Menschen, die in Seitentälern aufgewachsen sind, sind in größere Talgemeinden gezogen. In den Dörfern Wallis, Vall-d’Illiez und Troistorrents haben Eigentumswohnungen 5 Prozent an Wert verloren. Im Tessin sind die Preise in Gemeinden wie Collina d’Oro, Coldrerio oder Castel San Pietro in den letzten zehn Jahren mehr oder weniger stagniert.
Ferienorte erleben eine Renaissance
Auch touristische Gemeinden sind auf der Liste prominent vertreten: Ein Einfamilienhaus kostet in Davos GR 9,6 Prozent weniger als vor zehn Jahren. In Klosters GR werden Häuser sogar um 12,3 Prozent günstiger gehandelt. In beiden Gemeinden brachen die Immobilienpreise nach Inkrafttreten des Zweitwohnungsgesetzes im Jahr 2016 ein. Während der Corona-Pandemie erlebten sie in den letzten Jahren jedoch einen enormen Aufwärtstrend. Die hohe Nachfrage nach Ferienwohnungen hat auch die Preise für Einfamilienhäuser in die Höhe getrieben. Die Zeiten des Schnäppchens sind vorbei. Mehr zum Schweizer Immobilienmarkt