Neben der Dauerwirkung der Ende August auslaufenden Regelung fordert die Initiative „9-Euro-Ticket-weiterfahren“ den Ausbau von Bussen und Bahnen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des dortigen Personals und insgesamt Verlagerung des Bundeshaushalts vom motorisierten Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr .
„Das beste Ticket ist wertlos, wenn das Angebot nicht stimmt“
An diesem Samstag und Sonntag können Fahrgäste in Bussen und Bahnen zum letzten Mal Wochenendfahrten mit dem 9-Euro-Ticket unternehmen. Vor allem an den Bahnhöfen Frankfurt, Köln und Hamburg herrschte am Samstag erneut großer Andrang. Die dreimonatige Rabattaktion für den Nahverkehr in Deutschland endet im August. Ab Donnerstag gelten wieder die Normaltarife. Seit Anfang Juni sind Millionen Deutsche mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs. Die Monatskarte gilt bundesweit in Nahverkehrszügen und Bussen. Auf vielen Ebenen wird über die nächsten Bewerbungen diskutiert, entschieden ist aber noch nichts. Am Samstag schlug unter anderem der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) eine Ortungslösung vor. „Ein 31-Euro-Ticket für Bedürftige und ein 69-Euro-Ticket für alle anderen. Das würde rund zwei Milliarden Euro kosten“, sagte er im Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk. Der Bund muss seiner Verantwortung gerecht werden und mehr Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr bereitstellen. Reihe von Bildern Shows und komplette Züge : Letztes Wochenende Tickets 9 Euro Aufgrund von Verspätungen und Ausfällen vor allem im Zug sagte Al-Wazir: „Das beste Ticket ist wertlos, wenn das Angebot nicht stimmt.“ Die Bundesländer sind bereit, mit dem Bund zu verhandeln, wie die Versorgung verbessert werden könnte. „Aber solange Christian Lindner (Bundesfinanzminister/FDP) sagt, dass er weder für die Angebotsverlängerung noch für ein Nachangebot des Tickets einen Euro geben wird, kann es keine Lösung geben.“ Auch Gewerkschaftsvertreter fordern eine Nachfolgeregelung. Die Landesverbände des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Eisenbahn- und Verkehrsverbandes (EVG) in Bayern setzen sich für ein bundesweites Ticket im Wert von 365 Euro ein. Die dreimonatige Phase des 9-Euro-Tickets müsse evaluiert werden, sagte der DGB-Bayern-Vorsitzende Bernhard Stiedl am Samstag. „Eines steht aber schon jetzt fest: Attraktive, einfache und günstige ÖPNV-Angebote kommen bei den Menschen gut an und sind gerade in Bayern ein wichtiger Faktor, um die Mobilitätswende entscheidend voranzutreiben.“ Ein 365-Euro-Ticket ab 2023 wäre eine Lösung.