NÖN: Herr Lusser, wie kamen Sie nach St. Pölten als gebürtiger Osttiroler? Ludwig Lusser: Zuerst bin ich nach Schwaz in Tirol gegangen, wo ich die Matura gemacht habe. Danach studierte ich Kirchenmusik und „Orgelkonzertthema“ in Wien bei Hans Haselböck und Erwin Folder. Und nach meinem Studium habe ich als Organist an der Kathedrale in St. Pölten im Jahr 2006. Und wie sind Sie mit Musica Sacra in Kontakt gekommen? Lusser: Zunächst privat als interessierter Zuhörer und Liebhaber von Kirchenmusik. Später wurde ich oft von meinem Vorgänger Otto Kargl als Organist eingeladen. Was genau wird der Fokus Ihrer Ansprache sein? Lusser: Ich möchte die Frage nach der Ambivalenz der historischen Aufführungspraxis aufwerfen. Was meinst du damit? Lusser: Ich bin selbst in Alter Musik ausgebildet, aber man muss sich trotzdem fragen, ob man nicht zu sehr an einer musealen Situation hängt. Es geht nicht darum, die Leistung der Praxis der Geschichtsschreibung in Frage zu stellen. Gar nicht. Aber auch Komponisten der Vergangenheit, wie Bach oder Mozart, schrieben ihre Kompositionen für das damalige Publikum. Daher möchten wir im Rahmen des Festivals mit den heutigen Medien versuchen, langjährige musikalische Werke zeitgemäß für das heutige Publikum zu verpacken. Und ich denke, das ist auch das Alleinstellungsmerkmal des Musica Sacra Festivals. Wie sind Sie eigentlich auf diese Idee gekommen? Lusser: Die Idee entstand vor vielen Jahren durch unzählige Gespräche zwischen Wolfgang Mitterer und mir. Seitdem wollte ich es immer versuchen. Allerdings hatte ich bisher noch keine Gelegenheit dazu. Dies hat sich nun jedoch geändert.

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