Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket ab 1. Oktober will das staatlich geförderte Berlin anbieten. Das geht aus vielen Medienberichten hervor. Mit dem Ticket konnten Besitzer allerdings nur noch nach Berlin reisen, nicht mehr nach Brandenburg und nicht mehr quer durchs Land. Wie viel das Lokalticket kosten wird, ist noch offen. Dagegen regt sich bereits Widerstand.
9-Euro-Ticket: Berlin geht alleine
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte der „Märkischen Oderzeitung“, es müsse ein bundesweites, attraktives und seriös finanziertes Modell gefunden werden, das sowohl für Flächenstaaten als auch für Stadtstaaten funktioniere. Das könnte Sie auch interessieren: Abschied vom 9-Euro-Ticket: Länder wollen neue Billigtickets – aber unter einer Bedingung Auch Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) zeigte sich verärgert, einen Alleingang halte er nicht für sinnvoll, sagte er den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“.
Hamburger Finanzsenator mit Kritik in Berlin
Der Hamburger Finanzsenator hat dem Vorstoß der Berliner offenbar nichts abgewinnen können. Er finde „das Vorgehen Berlins sehr irritierend, die Länder sollten sich hier weiter zusammenschließen“, schrieb Dressel am Samstag. “Wie viele Euro bekommt Berlin aus der Finanzgleichung der Länder?” er schrieb mit einem Augenzwinkern. Brandenburg knallt Berlins Vorstoß auf #9EuroTicket | Auch ich finde das Berliner Vorgehen sehr irritierend, die Bundesländer sollten sich weiter zusammenschließen. Wie viel Euro nimmt Berlin aktuell aus der Landesfinanzrechnung …? https://t.co/36S7tmhp1T – Andreas Dressel (@ADressel) 27. August 2022 Offenbar eine Anspielung darauf, dass Berlin 2021 mit rund 3,6 Milliarden Euro den größten Betrag aus der Landesfinanzgleichung erhielt. Hamburg war eines der Geberländer und musste rund 230 Millionen an die anderen Länder abgeben. Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linkspartei, sagte am Samstag, die Hamburgerinnen und Hamburger hätten es auch verdient, „dass der Senat nicht länger tatenlos zugesehen hat bei der Tragödie in der Bundesregierung“. Es muss also sofort geprüft werden, wie das 9-Euro-Ticket beim HVV bis Ende des Jahres verlängert werden kann. Ähnliche Forderungen zur Staatsbürgerschaft hatte die Linksfraktion bereits Ende Juni gestellt. (Oben)