Der umstrittene Fleischverarbeiter kommt in die Schweiz Der deutsche Fleischverarbeiter Tönnies steigt mit “wertvollen Teilen deutscher Rinder” in den Schweizer Markt ein. Migros, Coop und Co suchen keine Zusammenarbeit mit den Deutschen. 1/7 Der deutsche Fleischverarbeiter Tönnies steigt mit “wertvollen Teilen deutscher Rinder” in den Schweizer Markt ein. Gutes Geld für gutes Fleisch: Die Zahlungsbereitschaft der Schweizer kursiert offenbar auch in der Tönnies-Zentrale im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück. Denn der Riese unter den Fleischverarbeitern plant, die Mägen der Schweizer Bevölkerung mit „edlen Teilstücken deutscher Rinder“ zu füllen. Zu diesem Zweck hat Tönnies in der Schweiz eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet, berichtete der Schweizer Sender SRF. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Azmoos in St. Gallen. Geschäftsführer ist gelernter Metzgermeister René Engler, der nun „Prozesse und Strukturen“ aufbaut. Die Tönnies-Medienstelle muss noch tief in die Karten greifen. Aber er sagt: „Der Fokus liegt auf dem Verkauf hochwertiger deutscher Rinderteile, Convenience-Produkte und unseres Veggie-/Vegan-Sortiments.“

Kritik an Arbeitsbedingungen bei Tönnies

Hinter Tönnies steht ein milliardenschweres Familienunternehmen. Vom Verbraucherschutz gibt es immer wieder Kritik. Auf ausgetretenen Pfaden: Massentierhaltung, Probleme mit Mitarbeitern und Margenger lauten die Vorwürfe. Auch der SRF berichtete von „schlechten Arbeits- und miserablen Lebensbedingungen“ unter Beschäftigten des Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück, etwa während des Coronavirus-Ausbruchs 2020. Der Appetit auf Rindfleisch in der Schweiz ist ohnehin gross, so dass die heimische Produktion bei weitem nicht ausreicht und zusätzlich importiert werden muss. Eine Zusammenarbeit mit Tönnies kommt für Migros, Coop und Lidl nicht in Frage, berichtet SRF. Aldi ist offen und auch der Fleischhandelsverband sieht nichts im Markteintritt, wenn Schweizer Recht befolgt wird. (Euro)