ORF Kraus ist einer der beiden Parteivorsitzenden der Wiener Grünen und vor allem für Klimafragen zuständig

Kein Verständnis für höhere Energiepreise

Besonders kritisch stand er der SPÖ gegenüber. „Was ich nicht ganz verstehe, ist, dass gerade von der SPÖ fast täglich neue Forderungen kommen, was man dann machen soll. Und wo man wirklich Verantwortung trägt, wo man kann, steigt die Fernwärme plötzlich um 92 Prozent und Wien Energie bevorzugt sogar die Preiserhöhung.“ Energieversorger dürften „natürlich“ auf die angespannte Lage reagieren. Der Vergleich mit dem Burgenland zeigt aber, dass es auch anders geht. „Sie setzen seit langem strategisch auf den Ausbau erneuerbarer Energien“, sagte Kraus. Kraus konnte den automatischen Tarifwechsel – dem man widersprechen kann – nicht nachvollziehen, den Wien Energie diese Woche in einem Schreiben kommunizierte. Bereits der Verbraucherschutzverband (VKI) hatte die Kurzfristigkeit kritisiert. Im Juni wird der Gehweg in der Josefiningasse saniert, und im Juli bleibt den bisher uninformierten Anwohnern nichts anderes übrig, als gegen diese Politik zu protestieren und Bäume zu pflanzen. 😩 pic.twitter.com/Mgq0lvCpvH – Grüne Leopoldstadt (@grueneleo) 25. Juli 2022

Konkrete Ziele im Klimaschutzgesetz

Kraus warf der Stadt vor, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Also führte er das Beispiel der Josefinengasse ein. Die Straße im zweiten Bezirk wurde kürzlich saniert. Das Straßenbild habe sich nicht verändert, kritisierte Kraus. „Es gibt kein zusätzliches Grün, keinen Baum, der nicht gepflanzt wurde. Man reißt eine Straße auf, asphaltiert sie neu und das Ganze kostet 290.000 Euro.“ Beim Klimaschutzgesetz des Bundes bleibt Kraus gelassen. “Wir werden auf jeden Fall dabei bleiben.” Er sei sich sicher, „weil eine Koalition alle Punkte des Koalitionsvertrags ausarbeitet“. Das Gesetz soll laut Kraus auch konkrete Ziele setzen. “Was ich nicht will, ist, dass wir ein Klimaschutzgesetz haben, wie es vorher total ungeschickt war und nicht funktioniert hat.”