Die in Bludenzer geborene Elisabeth Neier zog vor 34 Jahren nach Kamerun. Dort baute der Arzt ein kleines Krankenhaus zu einem 170-Betten-Krankenhaus aus. Elisabeth Neier war kürzlich zu Hause, um ihre Mutter zu besuchen, die heute 93 Jahre alt ist.
27.08.2022 19.06
Online ab heute, 19:06 Uhr
1988 kam Elisabeth Neier zufällig nach Kamerun, ein Land in Zentralafrika, fünfmal so groß wie Österreich. Es ist ein Land der Vielfalt und Kontraste. Die gebürtige Bludenzerin lebt und arbeitet im weiten, verarmten Norden.
Die Kranken kommen über 200 Kilometer zu Fuß
Immer wieder fährt sie weite Strecken durch den Busch zu ihren Patienten. Kranke gehen oft mehr als 200 Kilometer zu Fuß zum Vorarlberger Arzt, der bisher nur einmal im Jahr nach Hause ging. Doch das könnte sich jetzt ändern. Denn ihre mittlerweile 93-jährige Mutter braucht sie jetzt öfter. Elisabeth Neier sen. war im Frühjahr sehr krank, ist jetzt aber auf dem Weg der Besserung. Sie war es, die bisher die gesamte Logistik von Vorarlberg aus koordinierte. Jetzt ist die Verantwortung auf viele Schultern verteilt, wie in Afrika im Krankenhaus. Keine leichte Aufgabe für die Perfektionistin Elisabeth Neier. Aber jetzt kann sie sich mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren – die Patientenversorgung. An den Ruhestand denkt der 69-Jährige noch nicht. Aber: “Wenn ich das Gefühl habe, dass es mir zu streng wird, oder wenn ich das Gefühl habe, dass es mir so viel Ärger bereitet, dass es keinen Sinn mehr macht, dann steige ich aus.” Vorerst gibt es aber noch viel zu tun.
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Die chirurgische Station wurde mit Spenden errichtet
Im Hauptkrankenhaus von Gaubela werden durchschnittlich 60 ambulante Behandlungen pro Tag durchgeführt, das Krankenhaus verfügt über 170 Betten. Mit Spenden aus Vorarlberg wurde fast in Handarbeit ein funktionierender Flügel gebaut. Mit Know-how aus dem Ländle und Materialien aus der Region. Aus Vorarlberg kommen weiterhin Arbeitskräfte. Zum Beispiel im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres. Auslandseinsätze – darunter Kamerun – werden von der Kirchengemeinde Frastanz koordiniert. Elisabeth Neier freut sich über jede helfende Hand aus Vorarlberg.