Während an die Anschläge von 1992 in Rostock erinnert wird, gab es einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Leipzig. Es ging leicht unter. Politiker sprechen immer noch von einem Gefahrensignal.
Nach einem versuchten Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Leipzig hat die Polizei in Sachsen die Überwachung aller Asylbewerberunterkünfte verstärkt. Das teilte Innenminister Armin Schuster mit.
Der CDU-Politiker nannte es ein Warnzeichen, „dass solche menschenverachtenden Verbrechen nicht der Vergangenheit angehören“. Auch dank der umsichtigen Sicherheitskräfte auf dem Grundstück wurde niemand verletzt und es entstand nur geringer Sachschaden.
Keine Welt tut weh
Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) warfen Unbekannte in der Nacht mehrere Brandsätze auf das Gebäude im Leipziger Stadtteil Lausen-Grünau. Der Brand wurde durch den Versicherten schnell „pünktlich“ gelöscht. Niemand wurde verletzt. Die Täter flüchteten unerkannt.
Die Wohngemeinschaft befindet sich in einem Plattenbau. Es verfügt nach Angaben der Stadt Leipzig über 225 Sitzplätze.
Das LKA schließt einen politischen Hintergrund nicht aus. Die Task Force Gewalt übernahm die Ermittlungen. Der Verdacht lag auf versuchter besonders schwerer Brandstiftung.
Gedenkwoche der Anschläge von Rostock-Liechtenhagen
Der Anschlag ereignete sich am Ende einer Woche, in der an die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenburg vor 30 Jahren noch lange erinnert wurde. Im August 1992 griffen Anwohner und Neonazis unter dem Applaus Tausender Menschen das zentrale Aufnahmezentrum für Asylbewerber und ein Wohnheim für vietnamesische Arbeiter an und steckten sie teilweise in Brand.
Am Nachmittag versammelten sich Tausende Menschen in Rostock zu einer Demonstration. Das Bündnis hatte „Erinnerung an das Pogrom. Lichtenhagen 1992“ benannt.