Der CEO soll das Eigentümerehepaar gefoltert haben Ein ehemaliger Manager des Starbucks-Kaffeemaschinenlieferanten Thermoplan lässt ein Rundschreiben an Weggis Haushalte verteilen. Darin wirft er dem Firmenchef vor, das Thermoplan-Eigentümerehepaar gefoltert und erpresst zu haben. 1/8 Thermoplan-Chef Adrian Steiner in der Produktion am Hauptsitz in Weggis LU. (Dateibild) Thermoplan in Weggis LU ist ein Unternehmen mit Weltruf. Der erfolgreiche Mittelständler mit 420 Mitarbeitern, Hersteller und Exporteur von Kaffeemaschinen für Starbucks, Ikea und McDonald’s bekommt nun ungewöhnliche Schlagzeilen. Kurzum: Ein ehemaliger Verwaltungsrat hat Foltervorwürfe gegen den CEO des Unternehmens, Adrian Steiner, erhoben. Der CEO und die mutmaßlich Gefolterten bestreiten die Vorwürfe vehement. Beide Seiten haben bei der Luzerner Polizei Anzeige erstattet.

Seltsam: Mit Hilfe von Gift versklavt

Am Freitag berichtete die Online-Plattform PilatusToday von CH Media über den Fall. Demnach wirft der ehemalige Verwaltungsrat dem CEO vor, die Eigentümer und Gründer von Thermoplan – das Ehepaar Domenic und Esther Steiner, wie «Schweiz das Wochenende» schreibt – gefoltert und mit Hilfe von Gift versklavt zu haben. Daraufhin übergab das Ehepaar dem CEO 20 Prozent der Thermoplan-Anteile. Die verabreichten Substanzen sollen die Gefolterten vergessen lassen, was passiert war. Das ehemalige Vorstandsmitglied hielt seine Vorwürfe in einem mehrseitigen, notariell beglaubigten Dokument fest und verteilte es an Haushalte in Vegis. Thermoplan reagierte mit einem Brief an die lokale Bevölkerung. «PilatusToday» veröffentlichte beide Briefe.

Es steht unter Personenschutz

In dem vom CEO und dem Eigentümerehepaar unterzeichneten Schreiben bestreitet Thermoplan die Foltervorwürfe. Es war eine langfristige Strategie, den CEO in das Unternehmen einzubinden. „Die Vorwürfe sind haltlos und entsetzlich. Keine persönliche Situation der Welt rechtfertigt solche Bedrohungen für ein prosperierendes Unternehmen und vor allem für ganze Familien“, wurde der Vorstandsvorsitzende zitiert. Laut Thermoplan-Vertreter Yves Zurmühle wurden aufgrund des Vorfalls mehrere Personen im Thermoplan-Areal unter Personenschutz gestellt. Wie er gegenüber «PilatusToday» erklärt, kann sich das Unternehmen nicht erklären, wie es zu den Beschwerden kam. Das ehemalige Vorstandsmitglied erhob Strafverfahren gegen den Geschäftsführer, x wiederum gegen das ehemalige Vorstandsmitglied. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte die Staatsanwaltschaft Luzern den Erhalt der Anzeigen. Über deren Inhalt machte er keine Angaben. (Euro/SDA)