Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Vorgeschlagener redaktioneller Inhalt Hier finden Sie externe Inhalte von Twitter, Inc. was den Artikel vervollständigt. Sie können es mit einem Klick sehen. Externe Inhalte anzeigen Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Dadurch können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen. Viele Menschen dürften sich nach der langen Dürre über den Regen gefreut haben. Doch für manche war auch das Abendprogramm am Freitag ruiniert. So musste das Staatsballett Berlin wegen des Sturms eine geplante Schifffahrt auf der Spree verschieben. Und die Punkband Die Ärzte sagte kurzfristig einen Auftritt auf dem Tempelhofer Feld in Berlin ab. „Achtung: Aufgrund eines aufziehenden Sturms sehen wir uns gezwungen, die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen zu beenden“, teilten die Organisatoren am Freitagnachmittag mit. Für das Wochenende sind zwei weitere Konzerte geplant. “Die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag werden angesichts der aktuellen Situation wie geplant stattfinden.” Später sagte Rapper Marteria auch sein für Freitagabend geplantes Konzert in der Berliner Waldbühne ab. Ein Ersatztermin dafür wurde bereits gefunden: Die Show soll am 4. September ersetzt werden, teilte der Veranstalter am Abend auf Twitter mit. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Aufgrund eines herannahenden Unwetters wurde das Konzert von den Ärzten auf dem Tempelhofer Feld abgesagt. © Quelle: IMAGO/A. Friedrichs Am Hauptstadtflughafen BER wurden die Arbeiten auf dem Vorfeld zum Schutz der Arbeiter vorübergehend eingestellt. Wegen eines Sturms sei die Abfertigung für etwa zwei Stunden eingeschränkt gewesen, sagte ein Flughafensprecher am Freitagnachmittag. Danach ging die Arbeit weiter. Aufgrund der Störungen in den Abläufen ist jedoch mit weiteren Verzögerungen im Luftverkehr zu rechnen.

Ausnahmezustand in Berlin

Wegen einer starken Sturmfront haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender ihr Fest am Freitagabend sicherheitshalber abgesagt. „Der Deutsche Wetterdienst hat angekündigt, dass über Berlin Unwetter ziehen“, sagte Steinmeier seinen rund 1500 Gästen im Schlosspark Bellevue. Wegen der unvermeidlichen Gefahren, die im Laufe des Abends bei weiteren durchziehenden Gewittern noch entstehen könnten, haben er und seine Frau sich für diese „bittere Nachricht“ entschieden. Ein Feuerwehrsprecher sagte am späten Freitagnachmittag auf Anfrage: „Wir haben etwa 100 kleinere Betriebe, zum Beispiel wegen eines überfluteten Kellers.“ Allerdings war bereits der Notstand ausgerufen worden, um im Ernstfall ausreichend Kräfte mobilisieren zu können. Fast ein Dutzend Freiwillige Feuerwehren stehen vor allem im Südosten Berlins bereit, um in größeren Situationen zu helfen. Stürme ziehen über Deutschland Schwere Unwetter, Hagel, Regen: Unwetter fegten am Freitag über Teile Deutschlands. Mehrere Veranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. © Quelle: dpa Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige

Überschwemmungen im Norden und Nordwesten

Wegen Starkregens standen am Freitagmorgen viele Straßen, Keller und Tiefgaragen im schleswig-holsteinischen Pinneberg unter Wasser. Ab 11.00 Uhr sei die Feuerwehr Pinneberg in Alarmbereitschaft, um die vielen Geschäfte während des Unwetters zu erledigen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Berichten zufolge mussten auch Feuerwehrleute aus umliegenden Gemeinden in mehr als 120 betroffenen Kellern und Straßen helfen. Auch im niedersächsischen Wolfsburg mussten sich Einsatzkräfte am Abend mit überfluteten Straßen und unterirdischen Bereichen auseinandersetzen. Starkregen hat in der Nacht zum Freitag vereinzelte Teile der Stadt überschwemmt, berichtet die “Wolfsburger Allgemeine”. Auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover wurde am Abend starker Regen gemeldet.

Regen überschwemmt viele Straßen und U-Bahnen in Nordbayern

In Mittelfranken und im bayerischen Oberfalz standen nach heftigen Stürmen und heftigen Regenfällen mehrere Straßen und Keller unter Wasser. Die Integrierte Leitstelle Schwabach teilte am Freitagabend mit, dass es in Eckermühlen und Hilpoltstein im Landkreis Roth wegen überlaufender Rückhaltebecken, voller Keller und überfluteter Straßen zu 65 Einsätzen gekommen sei. Feuerwehr und Technische Hilfsorganisationen sind mit Sandsäcken im Einsatz. Die zuständige Leitstelle meldete am Freitagnachmittag auch für die Gebiete Schwandorf, Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg zwischen 60 und 80 kleinere Betriebe, meist voller Keller. In Nürnberg fiel am Nachmittag Hagel. Die Verbundleitstelle Bamberg-Forchheim meldete drei bis vier Einsätze wegen überfluteter Keller. „Das war absolut spektakulär für uns“, sagte ein Mitarbeiter. Das Polizeipräsidium Unterfranken meldete keine konkreten Vorfälle. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige

Überschwemmte Straßen nach Unwetter im Rhein-Neckar-Gebiet

Im Ortenaugebiet von Zell am Harmersbach ereignete sich nach Angaben der Landesleitstelle ein Mini-Erdrutsch, bei dem ein Hang auf eine Straße stürzte. Zudem seien dort die Keller voll und die Straßen überschwemmt gewesen, sagte ein Vertreter der Leitstelle in Offenburg. „Inzwischen sind aber alle Geschäfte erledigt“, sagte er am Abend. Aufgrund von Wassermassen und Trümmern auf der Fahrbahn musste auch die Autobahn 8 bei Pforzheim gesperrt werden. Personen oder Fahrzeuge seien jedoch nicht verletzt worden, die Sperrung sei nur kurzzeitig notwendig gewesen, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Pforzheim. Auch weiter nördlich im Rhein-Neckar-Gebiet füllten sich viele Keller mit Wasser und Straßen wurden nach Stürmen überflutet. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis in Ladenburg sprach am Abend von rund 50 Einsätzen der Rettungskräfte. Im Mittelpunkt stehen die Gemeinden Nußloch, Wiesloch und Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis. Feuerwehrkräfte aus umliegenden, weniger betroffenen Gemeinden werden sich nun versammeln, um das Ereignis unter Kontrolle zu bringen. Unwetter haben am Freitag in Wiesloch zu Überschwemmungen geführt, die sogar den Einsatz von Rettungskräften verhindern. © Quelle: Marvin Riess/Einsatz-Report24/dp Überschwemmte Straßen beeinträchtigten zeitweise auch die Arbeit der Rettungskräfte. Bisher seien jedoch keine Verletzten infolge des Sturms gemeldet worden, sagte der Sprecher der Leitstelle.

Schlammlawine in Thüringen

Nach einem Unwetter mit sintflutartigem Regen fegte in der Nacht zum Freitag eine Schlammlawine durch den Ort Jützenbach in Nordthüringen. Das berichtete das „Göttinger und Eichsfelder Tageblatt“ am Freitag unter Berufung auf die örtliche Feuerwehr. Die ausgedörrten Böden der Äcker und Äcker hätten die Wassermassen nicht aufnehmen können. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige

Stürme erreichen auch Sachsen

Eine Sturmfront erreichte am Freitag auch den Freistaat Sachsen. Örtlich kam es zu einem Sturm, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Leipzig mitteilte. Bis zum Nachmittag registrierte die Polizei nur vereinzelte Schäden. Zunächst berichtete er nur von Einzelfällen. Lokale Straßen seien überflutet worden, teilten die Lagezentren auf Anfrage mit. In Döben, einem Ortsteil von Grimma im Landkreis Leipzig, ist ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt. Verletzte waren zunächst keine bekannt. Der Dorfbach im sächsischen Oberlungwitz ist nach heftigen Regenfällen geplatzt und hat eine Straße überflutet. © Quelle: David Rötzschke/dpa Wie ein Meteorologe sagte, waren die Sturmzellen räumlich sehr eng. Außerdem bewegte es sich nur langsam, sodass es stark regnete. So fielen am Nachmittag in Pulsnitz binnen einer Stunde 34 Liter pro Quadratmeter. Diese bewegt sich in das Sturmgebiet.

Der Westen blieb von Stürmen verschont

Während es in Teilen Deutschlands stark regnete, blieb vor allem der Westen verschont. „Regen im ganzen Land bleibt jedoch aus! Im Gegenteil: Auch wenn es an einem Ort wie aus Eimern gießt, bleibt es in der Nachbarstadt komplett trocken“, sagt DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Auch in Richtung Süden und Osten droht am Samstag erhöhtes Unwetterpotenzial. Dann können lokal in kurzer Zeit rund 50 Liter pro Quadratmeter fallen. “Das ist ein Teil der Summe von einem halben Monat oder mehr von dem, was im gesamten August gefallen ist”, sagte Schmid. Im Westen und Nordwesten spielt immer die Sonne. Mehr als 30 Grad wird es den Prognosen zufolge aber nirgends geben. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Für Sonntag sind im Süden wieder vereinzelte Schauer und Gewitter mit zeitweiligen Starkregen vorhergesagt. Im Nordosten kann es zunächst zu Gewittern kommen. Ansonsten ist der Himmel teils bewölkt, vor allem im Südwesten soll es laut DWD noch länger sonnig und trocken bleiben. Maximalwerte liegen zwischen 20 und 28 Grad. RND/dpa