26.08.2022, 23:13 Uhr

Mit einer aufsehenerregenden Rede mischte sich US-Präsident Biden in den Wahlkampf vor den Kongresswahlen im November ein. Aber auch eine Bemerkung, die er vor Reportern machte, machte Schlagzeilen. Das Weiße Haus verteidigt nun den Slogan des “halben Faschismus”. Das Weiße Haus hat den Vergleich des Faschismus mit der Republikanischen Partei durch US-Präsident Joe Biden verteidigt. Im Wahlkampf bezeichnete der demokratische Präsident die Philosophie von Teilen des politischen Wettbewerbs als “fast wie Halbfaschismus”. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, begründete das so: „Sie hat es so beschrieben, wie es ist.“ Biden selbst wurde auch genau gefragt, was er meinte. Seine Antwort: „Du weißt, was ich meine.“ Bidens Sprecherin Jean-Pierre beantwortete mehrere Fragen zu seinen Äußerungen, Teile der Republikanischen Partei wollten den Menschen ihre Rechte und Freiheiten nehmen, die Demokratie und das Wahlrecht angreifen und mit Gewalt drohen. “Es ist sehr klar. Und deshalb hat er diese starke Rede gehalten.” Am Donnerstagabend (Ortszeit) präsentierte Biden in Rockville nahe der Hauptstadt Washington die Kongresswahlen im November als Richtungsentscheidung. Vor allem übernahm er den Teil der Partei, die er “MAGA-Republikaner” nennt. MAGA steht für das Wahlkampfmotto des ehemaligen Präsidenten Donald Trump: „Make America Great Again“. Bei einem Empfang vor seiner eigentlichen Rede sprach Biden von einer „extremen MAGA-Philosophie“. Dann fügte er hinzu: “Das ist fast wie Halbfaschismus.” Bei den Kongresswahlen am 8. November – in der Mitte von Bidens Amtszeit – stehen alle 435 Sitze im US-Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat zur Wiederwahl. In vielen Bundesstaaten finden zudem Gouverneurswahlen statt. Republikaner haben laut Umfragen gute Chancen auf eine Mehrheit im Repräsentantenhaus. Im Senat hingegen ist nicht klar, wer die Oberhand behalten wird. Ohne eine Mehrheit in mindestens einem Kongresshaus hätten Bidens Demokraten kaum eine Chance, Gesetze zu verabschieden. Kongresswahlen sind daher für die verbleibenden zwei Jahre der Amtszeit des Präsidenten von entscheidender Bedeutung.