+++ 18:12 Wie hart treffen die Sanktionen Russland wirklich? +++Wer in Russland nachfragt, wird oft hören, dass westliche Sanktionen kaum zu spüren sind. Russen genießen gutes Wetter und stabile Preise. Aber die Realität ist komplizierter. Ohne Importe aus dem Westen dreht das Land die Uhr zurück. +++ 17:43 Iran liefert offenbar Hunderte Drohnen nach Russland +++Russland scheint Hunderte von iranischen Drohnen für seinen Krieg gegen die Ukraine zu erhalten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Ob das russische Militär die Drohnen bereits einsetzt, ist dem Bericht zufolge unklar. Die Drohnen sollen aber nach offiziellen Angaben einsatzbereit sein. Die gemeldete Lieferung ist das jüngste Zeichen einer scheinbar engeren militärischen Zusammenarbeit zwischen Teheran und Moskau. +++ 17:15 Parlamentarischer Beauftragter bemängelt fehlende Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine +++Die Wehrbeauftragte Eva Högl kritisiert die fehlende Zustimmung der Bundesregierung zur Lieferung deutscher Schützenpanzer in die Ukraine. Dabei handele es sich um Fahrzeuge vom Typ „Marder“, sagt Högl gegenüber dem Deutschlandfunk. Ihr Export wurde noch nicht von der Regierung genehmigt. „Die noch verfügbaren Frettchen aus der Industrie stehen der Truppe derzeit nicht zur Verfügung und wären daher geeignet, die Ukraine zu unterstützen“, sagt der SPD-Politiker. Die Fahrzeuge werden derzeit vom Rüstungskonzern Rheinmetall repariert. Auch Verteidigungspolitiker der Grünen und der FDP fordern ihre Auslieferung an die Ukraine. +++ 16:53 „Geld steht bei uns nicht im Vordergrund“ – Firma will Bayraktar-Esel nicht nach Russland liefern +++Drohnenhersteller aus Bayraktar wollen keine Drohnen nach Russland liefern. „Egal, wie viel Geld sie uns anbieten, ihnen Drohnen zu geben, kommt in dieser Situation nicht in Frage. Im Moment ist unsere Unterstützung von ganzem Herzen in der Ukraine“, sagt Haluk Bayraktar, CEO des türkischen Unternehmens Baykar, gegenüber der BBC. „Geld hat für uns keine Priorität. Geld und materielle Ressourcen waren nie das Ziel in unserem Geschäft“, versichert Haluk Bayraktar. “Unsere Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Ukraine besteht seit vielen Jahren.” Moskau hatte in den vergangenen Monaten starkes Interesse an Bayraktar-Drohnen gezeigt. +++ 16:31 DIW erwartet langfristig hohe Energiepreise +++Auch der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsfragen (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet langfristig mit hohen Preisen. “Die Energiepreise werden nie wieder das Vorkrisenniveau erreichen”, sagt Fratzscher dem SWR. Für die nächsten fünf bis sieben Jahre wird durch den russischen Krieg gegen die Ukraine mit noch höheren Energiekosten gerechnet. Bis der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, müssen sich die Menschen daher auf einen niedrigeren Lebensstandard einstellen, sagt der Leiter des DIW. Um dies zu kompensieren, muss es staatliche Unterstützung geben. Fratzscher spricht sich dafür aus, allen Geringverdienern für die nächsten anderthalb Jahre 100 Euro monatlich zu zahlen. +++ 16.12 Uhr nach AKW-Notfall: Moskau rechnet mit baldiger Entsendung von Experten +++Angesichts der Spannungen um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja erwartet Moskau einen baldigen Besuch internationaler Experten. “Die Vorbereitungen für einen Besuch” der Expertenmission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) im Kernkraftwerk laufen, sagte Russlands Vertreter bei internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow. Der ukrainische Energieminister Herman Halushenko hatte zuvor Experten aufgefordert, das Land so bald wie möglich zu besuchen. Sie fordert auch den Abzug der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk. +++ 15:50 Baerbock will “140 Millionen Russen nicht festnehmen” +++In der Debatte um Einreisebeschränkungen für russische Touristen in die EU signalisierte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Kompromissbereitschaft. Bundeskanzleramt und Auswärtiges Amt seien sich einig, “dass wir gemeinsam eine Lösung in Europa finden werden, die die berechtigten Sorgen und Anliegen aller zusammenführt”, sagte Baerbock. Wichtig sei ihr aber, „dass wir in dieser Situation des brutalen Angriffskrieges 140 Millionen Menschen in Russland nicht für immer im Stich lassen und vor allem auf Deutsch sagen würden: Nimm sie in Gewahrsam.“ Baerbock weist darauf hin, dass relativ wenige russische Touristen nach Deutschland kommen, gleichzeitig aber weiterhin Visa an Journalisten oder gefährdete Wissenschaftler ausgestellt werden müssen. Estland, Litauen, Lettland und Tschechien haben bereits die Einreise russischer Touristen eingeschränkt. +++ 15.29 Uhr Lukaschenko: Weißrussland hat Kampfjets, die mit Atomwaffen ausgerüstet werden können +++Für Atomwaffen umgebaute Suchoi Su-24-Kampfflugzeuge sind laut Machthaber Alexander Lukaschenko jetzt in der ehemaligen Sowjetrepublik Weißrussland verfügbar. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta wurden die Maschinen, wie mit Kremlchef Wladimir Putin vereinbart, nach Minsk übergeben. “Alles ist bereit!” sagt Lukaschenko. Aufgrund der zunehmenden Spannungen mit dem Westen kann das Land daher auf verschiedene Weise auf Bedrohungen reagieren. Die USA müssten verstehen, “dass kein Hubschrauber, kein Flugzeug sie retten wird, wenn sie weiterkämpfen”. +++ 15:06 Russland setzt offenbar riesige Mengen Erdgas frei +++Laut einem BBC-Bericht verbrennt Russland in der Nähe der derzeit fast leeren Ostseepipeline Nord Stream 1 riesige Mengen Erdgas. Das Feuer an der Verdichterstation Portovaya nordwestlich von St. Petersburg ist bis ins benachbarte Finnland zu sehen und auf Satellitenbildern deutlich zu erkennen. Es handele sich um Gas, das für den Export nach Deutschland bestimmt war, aber derzeit wegen geringerer Pipelinenutzung nicht anderweitig abgeführt werden kann. Fackelgas während der Verarbeitung ist keine Seltenheit. Laut BBC sind Experten jedoch von der Menge überrascht. Laut dem Bericht schätzt die Branchenagentur RystadEnergy, dass dort täglich 4,34 Millionen Kubikmeter Gas rauchen. Das entspricht einem Wert von rund zehn Millionen Euro pro Tag. Mehr dazu hier +++ 14.49 Uhr Masala: „Ukrainer wollen Chaos unter russischen Truppen“ +++Militärexperte Carlo Masala rechnet nicht mit einem schnellen Ende des Krieges. “In sechs Monaten ist der Krieg noch nicht vorbei”, sagt er im Stern-Podcast “Ukraine – Die Lage”. Russland zeige “keine Anzeichen eines Rückziehers”. Darüber hinaus fehlten beiden Seiten die militärischen Fähigkeiten, um der anderen Seite einen schweren Schlag zu versetzen, der den Krieg beenden oder die Bereitschaft zu Friedensverhandlungen erheblich erhöhen würde. Masala sieht bei den Ukrainern eine “neue Strategie”. Sie hätten in begrenztem Umfang eine “Skalierungsdominanz”. Ob Angriffe auf Munitionsdepots oder Anschläge auf der Krim – die Ukrainer haben zuletzt zugeschlagen, wo sie wollten. Für die Russen ist das unberechenbar. “Die Ukrainer wollen Chaos unter den russischen Truppen anrichten”, sagte Masala. Das funktioniert auch, aber nicht genug, um die Situation zu ändern. +++ 14:41 Finnen sollten seltener in die Sauna gehen +++Aufgrund der Energiekrise müssen die Finnen seltener in die Sauna gehen. Die Empfehlung ist Teil einer neuen Energiesparkampagne namens „Ein Grad weniger“ des staatlichen Unternehmens Motiva. Zudem werden die Bürger unter anderem aufgefordert, die Heizung herunterzudrehen, kürzer zu duschen und seltener elektronische Unterhaltungsgeräte zu nutzen. +++ 14:19 Selenskyj: Knapp dem Super-GAU entgangen +++Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj sind die Ukraine und weite Teile Europas nur knapp einer Nuklearkatastrophe entgangen. Europas größtes Atomkraftwerk in Saporischschja im Südosten der Ukraine war für mehrere Stunden vom Stromnetz getrennt, was zu einer Super-GAU führen könnte, sagt Selenskyj. Er macht die russischen Bombenanschläge dafür verantwortlich. Inzwischen scheint sich die Lage im AKW etwas beruhigt zu haben. Nach Angaben des staatlichen ukrainischen Betreibers Energoatom wurde einer der Reaktoren wieder an das ukrainische Netz angeschlossen. Mehr dazu hier +++ 13.58 Uhr Jäger: „Atomkraftwerk ist Russlands Faustpfand in der Ostukraine“ +++Mit der Besetzung des Kernkraftwerks Saporischschja sei Russland nicht nur an der eigenen Stromversorgung interessiert, sagt Thomas Jäger. Die Regierung um Putin will mit diesem “Billig-Deal” Ängste vor einem atomaren Notfall in Europa schüren, sagt der Politologe der Universität…