Nach Urlaub in Spanien: Mann zeigt Symptome von Corona und Affenpocken
Laut dem Fallbericht von Forschern der Universität Catania war der Mann ab dem 16. Juni 2022 für fünf Tage in Spanien im Urlaub. Neun Tage später zeigte er erste Symptome, die hauptsächlich auf das Coronavirus zurückzuführen sind: Er litt unter hohem Fieber bis 39 Grad, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit. Er hatte auch Halsschmerzen und Kopfschmerzen. Ein Coronavirus-Test am 2. Juli war positiv. Am selben Tag trat an seiner linken Hand ein Ausschlag auf. Einen Tag später gab es weitere Anzeichen einer Affenpockeninfektion: kleine, aber schmerzhafte Bläschen und Rötungen. Diese erschienen auf dem Oberkörper, den Beinen, dem Gesäß und dem Gesicht des Mannes. Als sich die Bläschen weiter ausbreiteten und sich zu Pusteln entwickelten, begab sich der Mann am 5. Juli in die Notaufnahme des Universitätsklinikums von Catania. Dort wurde er in die Abteilung für Infektionskrankheiten verlegt und mehreren Tests unterzogen. Am nächsten Tag waren die Testergebnisse für Coronavirus, Affenpocken und HIV alle positiv. Der Corona-Test hat eine Infektion mit dem Omicron-Subtyp BA 5.1 nachgewiesen. Beim HIV-Test fiel den Ärzten eine hohe Viruslast von 234.000 Viruskopien pro Milliliter Blutplasma auf – was darauf hindeutet, dass sich der Mann erst vor kurzem damit infiziert hatte. Die Ermittler vermuten, dass sich der 36-Jährige im Urlaub in Spanien mit dem HI-Virus angesteckt hat.
Blasen am ganzen Körper: Der Test auf Affenpocken war auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus noch positiv
Während seines Aufenthaltes in der Klinik litt der Mann weiterhin unter Fieber, Schluckbeschwerden und Kopfschmerzen. Die Blasen bedeckten seinen ganzen Körper, selbst seine rechte Handfläche und sein Analbereich blieben nicht verschont. Außerdem waren Leber, Milz und ein Lymphknoten noch geschwollen. Ärzte behandelten den Coronavirus-Patienten mit „Sotrovimab“. Nach drei Tagen im Krankenhaus entwickelten sich die durch Affenpocken verursachten Blasen. Die verbleibenden Symptome besserten sich bald und der Patient wurde sechs Tage nach der Aufnahme aus dem Krankenhaus entlassen. Da seine Tests weiterhin positiv ausfielen, musste er sich in häusliche Isolation begeben. Acht Tage nach seiner Entlassung war ein weiterer Affenpockentest im Krankenhaus erneut positiv, obwohl die meisten Blasen verheilt waren.
Erste bestätigte Co-Infektion: Warum der Fall medizinisch bedeutsam ist
Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieser Fall aus mehreren Gründen interessant: „Der Fall zeigt, wie sich die Symptome von Affenpocken und Covid 19 überschneiden können“, schreiben die Wissenschaftler in ihrem Bericht zu dem Fall. Interessant ist auch, dass sich der 36-Jährige bereits im Januar 2022 mit dem Coronavirus infiziert hatte – trotz Doppelimpfung. Bei der Einlieferung ins Krankenhaus gab der Mann zudem an, sich 2019 mit der Geschlechtskrankheit Syphilis angesteckt zu haben – ein HIV-Test im September 2021 blieb jedoch negativ. Außerdem litt er an einer bipolaren Störung, die medikamentös behandelt wurde. Der Fall zeigt, dass eine Person gleichzeitig mit Corona und Affenpocken infiziert sein kann: „Kliniker sollten sich daher der Möglichkeit einer Koinfektion zwischen Sars-CoV-2 und Affenpocken bewusst sein – insbesondere bei neu infizierten Patienten, die von Affenpocken zum Ausbruch gereist sind Bereiche”, warnen die Forscher. Ist der Affenpockentest positiv, sollten Betroffene nach Möglichkeit auch auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet werden. „Da dies der erste gemeldete Fall einer Koinfektion mit Affenpocken, Sars-CoV-2 und HIV ist, gibt es noch nicht genügend Beweise dafür, dass diese Kombination den Zustand eines Patienten verschlechtert“, so die Forscher weiter. Wie es dem 36-Jährigen heute geht, wird in dem Bericht nicht erwähnt.