Die Informationen im Datenschutzbericht helfen, besonders fremde Anwendungen zu kontrollieren. Foto: Matthias Schüssler Das iPhone und das iPad hatten kürzlich einen Datenschutzbericht. Es ist eines der unscheinbaren OS-Updates, die Apple nicht an die große Glocke gehängt hat. Diese Innovation leistet etwas äußerst Nützliches: Sie macht transparent, welche personenbezogenen Daten erhoben werden – und von wem. Du findest ihn in den Einstellungen unter „Datenschutz > App-Datenschutzbericht“. Die Analysen sind in verschiedene Kategorien unterteilt: Sie können sehen, wenn Apps Hardwarefunktionen wie Kamera, GPS oder Mikrofon verwenden. Auch der Zugriff auf persönliche Daten wie Kontakte, Fotoarchiv oder Musiksammlung wird sorgfältig erfasst: zunächst als Übersicht und dann, wenn Sie es ganz genau wissen wollen, in einer chronologischen Auflistung.
Eine Übersicht über die eigenen Aktivitäten – und die von Apps
Der Datenschutzbericht analysiert auch die Netzwerkaktivität, einschließlich aller anvisierten Websites und Domains. Diese Liste enthält natürlich die Adressen, auf die Sie als Benutzer über einen Browser oder Anwendungen zugreifen. Es werden aber auch die Adressen aufgelistet, die die Webseiten oder Apps selbst aufrufen. Zugriffsprotokolle sind in mehrere Kategorien unterteilt. Screenshot: Matthias Schüssler Aufschlussreich ist der Datenschutzbericht: Er zeigt, welche Anwendungen besonders an Nutzerdaten interessiert sind. In meinem Fall stellt sich heraus, dass Facebook ständig Zugriff auf meine Fotos hat, obwohl ich dort nur gelegentlich meine eigenen Fotos poste. Das ist zumindest verdächtig, auch wenn die Absicht aus dem Bericht nicht hervorgeht. Allerdings: Ich habe die Facebook-App so konfiguriert, dass sie nicht auf mein gesamtes Fotoarchiv zugreifen kann, sondern nur explizit veröffentlichte Bilder. Diese Einschränkung kann unter „Datenschutz > Fotos > Facebook“ mit der Option „Ausgewählte Fotos“ vorgenommen werden. Jetzt muss ich jedes Foto, das ich auf Facebook posten möchte, über “Empfohlene Fotos bearbeiten” laufen lassen – aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Interpretieren Sie den Bericht und ergreifen Sie Maßnahmen
Logs zu interpretieren ist nicht einfach: Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, muss man das eigene Nutzerverhalten gut kennen. Denn nicht alle Anwendungen, die an bestimmten Daten besonders interessiert sind, sind automatisch „böse“. Natürlich ist eine Navigations-App auf GPS angewiesen – ebenso wie Foto-Apps, die automatisch den Standort zu Aufnahmen hinzufügen. Auch die Alertswiss-App greift ständig auf den Standort zu. Das mag Sie misstrauisch machen, hat aber damit zu tun, dass Sie die Warnungen erhalten, die die Behörden für das geografische Gebiet ausgesprochen haben. Die Alertswiss-App fragt den Standort in kurzen Abständen ab – was durch die Funktionsweise der App erklärt werden kann. Aber: Warum kümmert sich die Mail-Anwendung von Microsoft Outlook so sehr um meinen Aufenthaltsort, dass sie manchmal ein Dutzend Mal am Tag danach fragt? Dies ist offensichtlich genug, dass ich versuche, den Zugriff dieses Programms auf meinen Standort in den Einstellungen „Ortungsdienste“ zu deaktivieren. Sollte die Anwendung dadurch in ihren Funktionen eingeschränkt sein, kann der vorherige Zustand jederzeit wiederhergestellt werden. Übrigens haben iPhone und iPad auch die Option „Genaue Ortung“. Wenn Sie sie deaktivieren, erhalten die Apps nur eine ungefähre Angabe, die einen ordnungsgemäßen Betrieb gewährleistet, aber kein virtuelles Tracking zulässt.
Soll es eine Opt-out-Option geben?
Der Datenschutzbericht verrät viel über die App-Tracking-Aktivitäten: Er zeigt, welche Apps das weit verbreitete Firebase-Modul von Google nutzen. Wenn Sie das stört, können Sie auf Ihrem iPhone oder iPad nichts dagegen tun. Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob Apple eine Sperrfunktion bereitstellen sollte, aber es besteht auch die Gefahr, dass Apps nicht mehr funktionieren, wenn zu viele blockiert werden. Dennoch: Der Datenschutzbericht ist ein nützliches Tool für die selbstbestimmte Smartphone-Nutzung und ein echter Mehrwert des iPhones gegenüber Android-Handys. Matthias Schüssler ist Digitalredakteur und berichtet über das Neueste aus Tech-Unternehmen, Soft- und Hardware und gibt Hilfestellungen für den sicheren Umgang mit Smartphones, Computern und Gadgets. Mehr [email protected] Einen Fehler gefunden? Jetzt melden. 0 Kommentare