Toilettenpapier könnte wieder zur Mangelware werden. Diesmal geht es aber nicht um Hamstermärkte wie zu Beginn der Coronavirus-Krise. Deutsche Papierindustrie warnt vor Produktionsproblemen. „Wir sind bei der Herstellung von Toilettenpapier in hohem Maße auf Gas angewiesen. Würde es wegfallen, könnten wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten“, sagte Martin Krengel, Vizepräsident des Verbandes „Die Papierindustrie“, anlässlich des Anlasses. des „Internationalen Tages des Toilettenpapiers“ am Freitag. Er sieht die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährdet. Toilettenpapier ist nicht nur in Privathaushalten ein wichtiges Gut. „Auch am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Flughäfen ist es unverzichtbar“, sagt Krengel.

Die Industrie kann Erdgas nicht einfach ersetzen

Nach Berechnungen des Verbandes werden in Deutschland jährlich 750.000 Tonnen Toilettenpapier produziert. Etwa 125.000 Tonnen werden exportiert, aber die gleiche Menge wird auch importiert. Die Hälfte der Brötchen besteht mittlerweile aus Recyclingpapier. Der Verband hatte bereits im März angekündigt, dass Erdgas als Energieträger kaum zu ersetzen sei. Der Umstieg auf andere Energiequellen ist für die Industrie nicht einfach. Nur maximal 15 Prozent der Gasversorgung der deutschen Papierindustrie könnten kurzfristig ersetzt werden. Im Rahmen der Energierückgewinnung hat sich in der Papierindustrie der Trend zur Umstellung auf Erdgas als Brückentechnologie gefestigt. Der Anteil von Erdgas am gesamten Kraftstoffverbrauch beträgt mittlerweile 55 Prozent.