Astra Bridge droht der 20-Millionen-Flop Unzureichende Tests und Platz zum Arbeiten. “Star Bridge” funktioniert überhaupt nicht wie geplant. Die einzigartige Erfindung sollte die Lösung für Schweizer Strassen sein. 1/6 So präsentierte Astra die neue Baustellenbrücke. Die neue „Astra-Brücke“ ist offenbar ein teurer Fehlschlag. Fehlerhafte und unzureichende Tests sowie zu wenig Platz beim Arbeiten bringen das millionenschwere Projekt des Bundesamtes für Straßen (Astra) zu einem vorzeitigen Ende. Das berichtet der „K-Tipp“ in seiner neusten Ausgabe. Die Behelfsbrücke der Baustelle wurde offenbar nicht richtig getestet. Die Tests seien “nur mit Autos und Auto” durchgeführt worden, berichtet das Verbrauchermagazin. Die Lastwagen rollten während der Tests nie über die Brücke – ein fataler Fehler.
Autos sind teilweise gefallen
Als im April erstmals die Brücke auf der A1 bei Luterbach SO gebaut wurde, war schnell klar, dass sie nicht wie geplant funktionierte – vor allem wegen der Lkw.
Lkw-Fahrer hatten Schwierigkeiten, die Brücke zu befahren, was zu Staus führte, insbesondere während der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Die 6,1 % Steigung der Rampen bereitete Lkw-Fahrern Probleme. Tiefergelegte Autos berührten manchmal sogar die Unterseite der Karosserie. Lkw-Fahrer Vassilis Z.*: „Wenn du zu schnell fährst, gibt es wahrscheinlich Probleme“ (00:59) Also nach zwei Monaten war Schluss. Astra brach die Brücke vier Monate früher als geplant erneut. Das Bundesamt kündigte an, die Steigungen der Rampen verbessern zu wollen. Laut K-Tipp sollten aber „insbesondere mit Lkw mit unterschiedlicher Beladung erstmals ausführliche Fahrversuche durchgeführt werden“.
Die Arbeiten unter der Brücke funktionieren nicht wie geplant
Tatsächlich soll der Verkehr während Bauarbeiten auf der Autobahn mit 60 km/h über die 236 m lange Brücke fließen können. Darunter wird die Oberfläche auf einer Länge von 100 Metern saniert. Wenn die Sanierungsarbeiten unter der Brücke abgeschlossen sind, wird die aus verschiedenen Einheiten bestehende Brücke per GPS ferngesteuert und für den nächsten Abschnitt 100 Meter weiter verfahren. Wirklich eine gute Sache. Nur: Das Projekt unter der Brücke funktioniert nicht so, wie es soll. Denn die Brücke ist nur drei Meter hoch – zu wenig für viele Baumaschinen. Umbauarbeiten würden daher „länger dauern“ und auch „etwas teurer“ werden, räumt Astra ein. Auch mehrere Baufirmen teilen „K-Tipp“ mit, dass unter der Brücke nicht genug Platz ist, um effizient zu arbeiten. Da auch die Bauphasen deutlich kürzer sind als auf einer normalen Baustelle, gibt es auf der Straße bis zu zehnmal mehr Querfugen als normal. Jede Querfuge stellt eine Schwachstelle dar – und „ein gewisses Schwächungsrisiko“, räumt die Fed ein. Die Brücke hat also viele Nachteile. Ob es wieder zum Einsatz kommt, ist völlig offen. Nur wenn er die neuen Fahr- und Fitnesstests besteht, kommt er im nächsten Frühjahr wieder zum Einsatz. Andernfalls droht ein 20-Millionen-Flop. (du lebst)