Die Cross-Country-Ikone spricht über den schlimmsten Tag ihres Lebens Therese Johaug (34) ist seit März dieses Jahres Langläuferin im Ruhestand. Jetzt packt die Norwegerin ein neues Buch über ihren weltberühmten Dopingfall aus. 1/11 Therese Johaug veröffentlicht ihre Biografie – und erzählt von dem Tag, der ihr Leben veränderte. Die neue Biografie von Therese Johaug erscheint im Oktober. Die norwegische Langlauf-Ikone, die sich im März aus dem Spitzensport zurückgezogen hat, gibt einen tiefen Einblick in das Buch „Therese Johaug – Die ganze Geschichte“. Und in der Präsentation erzählt sie von dem Tag, der sie auf den Kopf gestellt hat. Es ist Oktober 2016, als dem mehrfachen Weltmeister und Olympioniken ein positiver Dopingtest entgegenschlägt. Diagnostiziert mit dem androgenen Steroid Clostebol. Großer Schock für Johaug. Sie sagt, sie habe an dem Tag Zimtbrötchen gebacken. Johaug (1,62 m) wollte ihrem Freund, dem 37-jährigen Ruderweltmeister Nils Jakob Hoff (1,98 m), eine Nachricht zukommen lassen. Auf ihrem Handy war die Hölle los. Es folgt ein Anruf ihres ehemaligen Nationaltrainers Vidar Löfshus. „Er hat nicht oft angerufen. Das machte mich etwas misstrauisch“, schreibt Johaug. Sie findet auch mehrere Nachrichten auf ihrem Handy: „Die oberste war von Antidoping Norge. Ich kann mich nicht erinnern, zuvor eine Nachricht von ihnen erhalten zu haben.”

“Ich fing an zu weinen und zu schreien”

Als sie erkennt, was es ist, erstarrt ihr Körper. Zuerst denkt er: “Da muss ein Missverständnis vorliegen.” Doch dann bricht eine Welt zusammen: “Ich fing an zu weinen und zu schreien, als ich mich im Spiegel sah.” Dann rannte ihr Freund in die Wohnung. Ab diesem Zeitpunkt hat Johaug keine Erinnerungen mehr. Aber ihre Freundin sagte ihr: “Ich stand vor meinem Spiegel und sagte immer wieder: ‘Ich habe nichts falsch gemacht, ich habe nichts falsch gemacht.’ Johaug wurde für 18 Monate gesperrt, nachdem er positiv auf Clostebol getestet worden war. Der norwegische Skiverband erklärte damals, dass die Substanz eine Lippencreme enthielt, die die großartige Sportlerin während eines Trainingslagers in Livigno (Italien) von ihrem Mannschaftsarzt gekauft hatte. Sowohl der verantwortliche Arzt als auch Johaug ignorierten den Dopinghinweis auf der Verpackung des Medikaments. In dem Buch erklärt Johaug, wie sehr sie diese Zeit geprägt hat: „Meine Karriere war kein Spaziergang im Park. Es gab viele und brutale Misserfolge. Aber gleichzeitig gab es auch fantastische Momente.” Sie sagt auch, dass der Dopingfall sie stärker und selbstbewusster gemacht habe. Offensichtlich. Nach ihrer Rückkehr wurde Johaug erneut mehrfache Weltmeisterin und gewann bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking drei Goldmedaillen. (West)