Schwerer Unfall in Düsseldorf: Fahrer fuhr Schülergruppe – fünf Verletzte 18 Bilder Bei einem Unfall in Düsseldorf sind mehrere Fußgänger verletzt worden Foto: Patrick Schuller

Düsseldorf Update Ein Autofahrer ist am Mittwoch in Düsseldorf in eine Gruppe von Schülern gefahren und hat dabei fünf Menschen verletzt. Die Passanten waren Studenten und ein Vater, der bei Grün eine Straße überqueren wollte. Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage wurden Kinder in Düsseldorf bei Grün angefahren. Am Mittwochmorgen fuhr ein 35-Jähriger mit seinem Mercedes in Benrath in eine Schülergruppe – vier Kinder und ein Vater wurden zum Teil schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich laut Polizei gegen 7.40 Uhr an der Ecke Hildener- und Humperdinckstraße. Die elf- und zwölfjährigen Kinder waren auf dem Weg zur Schule und überquerten bei Grün die Straße. Der Fahrer habe offenbar trotz der unklaren Verkehrslage ein anderes Auto überholt, sagte ein Polizeisprecher. Er soll eine rote Ampel überfahren haben. Wahrscheinlich auch, weil die Sonne tief stand und ihn blendete. Die Polizei geht von einem Unfall aus und es gibt keine Anzeichen für eine vorsätzliche Tat. Doch wie es scheint, hat der 35-Jährige laut einem Sprecher mit seinem Sportwagen „rücksichtslos überholt“. Es besteht der Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der fahrlässigen Körperverletzung. Die Polizei beschlagnahmte den Führerschein. Am Mittwochnachmittag waren die Einsatzkräfte an der Unfallstelle nicht mehr sichtbar, aber weiße Flecken auf der Fahrbahn bleiben als Spuren des Unfalls zurück. In den Gesprächen der vorbeiziehenden Schülergruppen war der Konflikt das beherrschende Thema. Nach der Schule überquerten viele der Mädchen und Jungen dieselbe Ampel, manche blickten auf die mit Kreide bestrichenen Polizeischilder. Die vier verletzten Kinder gehen alle zum Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, wo der Unfall für Unruhe sorgt. Die Schüler wurden informiert und “hatten die Möglichkeit, das Erlebte in Gesprächen untereinander und mit ihren Klassenlehrern zu verarbeiten”, sagte Schulleiterin Martina Weiß in einer schriftlichen Erklärung. „Auch der Schulpsychologe und der Notseelsorger waren vor Ort.“ Solche Angebote werden auch in den kommenden Tagen verfügbar sein. Wichtig ist, den Schülerinnen und Schülern den in einer solchen Situation wünschenswerten geschützten Raum der Schulgemeinschaft zu bieten. Die Lehrer würden den Betroffenen besondere Aufmerksamkeit schenken. “Eltern können mich kontaktieren, wenn sie Informationen benötigen.” Richtiges Verhalten nach einem Unfall Der Unfall sorgte auch in den umliegenden Schulen für Diskussionen. Philipp Radermacher, Leiter des Gymnasiums in der Koblenzer Straße, beschäftigt sich schon lange mit dem Thema. „Bei der Sicherheit auf dem Schulweg sehe ich im Düsseldorfer Süden großen Handlungsbedarf“, sagte er. Um die Chancen auf ein begehbares Quartiersgebiet an der Theodor-Litt-Straße zu erhöhen, hatte er kürzlich Kontakt mit der Stadt aufgenommen. Gezielte Kontrollen zu Stoßzeiten vor acht Uhr morgens hält der Lehrer auch für sinnvoll. „Ich würde alles begrüßen, was dazu beiträgt, solche tragischen Unfälle unwahrscheinlicher zu machen“, sagte Radermacher. Im vergangenen Jahr gab es in Düsseldorf neun Schulwegunfälle – die Zahl der Schulwegunfälle ist in diesem Jahr nun auf sieben gestiegen. Vor der Corona-Pandemie waren die Zahlen deutlich höher, 2018 gab es 66 Unfälle mit Beteiligung von Studierenden. Viele Verkehrsexperten befürchten, dass die Zahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau steigen könnten. Innerhalb weniger Tage gab es nun drei Unfälle mit verletzten Kindern, alle ähnlich. Letzte Woche wurde in Unterbilk ein neunjähriger Junge auf dem Weg zur Schule von einem Auto angefahren, als er in der Nähe des Grüns eine Straße überqueren wollte. Nur einen Tag später wurde in Bilk ein 13-jähriges Mädchen geschlagen und leicht verletzt. Und sie war die Straße hinuntergegangen, als die Ampel grün war. In beiden Fällen fuhren die Fahrer weiter, ohne auf die verletzten Kinder zu achten. Kennen Sie schon den Düsseldorfer Podcast Rheinpegel?

Dieses Mal: ​​wie es ist, auf einem mobilen Lager zu leben. So will Düsseldorf Energie sparen. Und warum es Streit um einen Stellplatz in der Theodorstraße gibt. Hör zu: Für eine Großstadt sei die Zahl der Unfälle noch relativ “gut”, sagt Simon M. Höhner von der Düsseldorfer Verkehrswacht. Fehlverhalten führt am häufigsten zu Kollisionen, insbesondere bei stärkeren Verkehrsteilnehmern. Sie tragen ihrerseits die größte Verantwortung. “Fahrer müssen vorausschauend fahren und erwarten, dass Kinder Fehler machen.” In allen drei Fällen, die seit den Sommerferien aufgetreten sind, haben sich die Kinder korrekt verhalten – sie wollten bei Grün die Straße überqueren. Der Fehler ist den Fahrern klar. Die SPD-Fraktion hatte bereits angekündigt, die Frage nach sicheren Schulwegen im Gemeinderat anzusprechen. Stadtrat Martin Volkenrath sagte, man wolle die Geschäftsführung mit der Erstellung eines Gesamtkonzepts beauftragen. “Diese Aufgabe können wir nicht den Schulen überlassen.” Mögliche Maßnahmen sind mehr 30-km/h-Zonen und geänderte Parkmöglichkeiten. 2021 hatten die Grünen bereits Anträge für sichere Schulwege bei verschiedenen Gremien auf Kreisebene eingereicht. Hier ist die Fotogalerie: Bei einem Unfall in Düsseldorf sind mehrere Fußgänger verletzt worden (mba/veke/dpa)